Zufallsauswahl, Zufallsstichprobe (engl.: Random Sample/Sampling)

Verfahren der Ziehung von Elementen aus einer Grundgesamtheit, für das folgende Kriterien gelten müssen:

  • Die Grundgesamtheit muss bekannt und exakt definiert sein
  • Die Grundgesamtheit muss physisch oder symbolisch präsent und manipulierbar sein (sie muss sich durchmischen lassen, jedes Element muss entnehmbar sein)
  • Jedes Element darf nur einmal in der Grundgesamtheit vertreten sein
  • Die Auswahl muss so erfolgen, dass jedes Element die gleiche oder eine berechenbare Auswahlchance (größer 0) hat, in die Stichprobe zu gelangen.

Für die Stichprobentheorie bzw. die Anwendung inferenzstatistischer Verfahren ist auch die Unterscheidung zwischen »Ziehung mit Zurücklegen« (sampling with replacement) – hier kann ein einmal gezogenes Element wiederholt gezogen werden, es wird (metaphorisch gesprochen) in der Ziehungsurne zurückgelegt – und »Ziehung ohne Zurücklegen« (sampling without replacement) wichtig. In der sozialwissenschaftlichen Forschungspraxis, in der man es regelmäßig mit großen Grundgesamtheiten und einem kleinen Auswahlsatz (Verhältnis des Stichprobenumfangs zur Größe der Grundgesamtheit) zu tun hat, spielt diese Unterscheiung keine bedeutende Rolle.

Es gibt unterschiedliche Formen der Zufallsauswahl, die üblicherweise unterschieden werden in einfache Zufallsauswahlen und komplexe Zufallsauswahlen, vor allem die geschichtete Auswahl, die Klumpenauswahl und die mehrstufige Auswahl.

© R. Jacob - W. H. Eirmbter - W. Ludwig-Mayerhofer | Last update: 21 Oct 2010