Likert-Skala
Von Rensis Likert entwickeltes Skalierungsverfahren zur Messung von Einstellungen. Dabei wird folgendermaßen verfahren:
Den Befragten wird eine Reihe von Aussagen (oft auch als »Statements« oder »Items« bezeichnet) vorgelegt, zu denen sie Zustimmung oder Ablehnung äußern können, und zwar in abgestufter Form. Die Befragten sollen also beispielsweise angeben, ob Sie der geäußerten Ansicht »völlig« – »überwiegend« – »teilweise« – »eher nicht« – »gar nicht« zustimmen, oder ob ihrer Meinung nach ein Sachverhalt »ganz und gar« – »weitgehend« – »teilweise« – »eher nicht« – »gar nicht« zutrifft, ob man etwas für mehr oder weniger wichtig hält, usw. Oft werden nur die äußeren Punkte verbal vorgegeben und die Abstufungen durch Zahlen gekennzeichnet wie im folgenden Beispiel:
Wie wichtig sind die folgenden Dinge für Sie persönlich? | |||||
---|---|---|---|---|---|
Sehr wichtig |
unwichtig | ||||
Gesetz und Ordnung respektieren | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Einen hohen Lebensstandard haben | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Macht und Einfluss haben | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Seine eigene Phantasie und Kreativität entwickeln | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
(Diese Items wurden aus dem ALLBUS 2002 entnommen, die Antwortvorgaben wurden dabei leicht modifiziert).
Eine Likert-Skala im eigentlichen Sinne setzt sich aus mehreren Items zusammen; bei richtigem Vorgehen erhöht dies die Reliabilität der Messung. Vor der Zusammenfassung der Items sind diese (u.a.) auf Eindimensionalität zu prüfen, also darauf, ob sie das Gleiche messen (sog. Itemanalyse). Wenn diese Bedingung nicht erfüllt ist (vermutlich trifft dies auch auf die vier oben zitierten Items zu), sollten die Items besser einzeln ausgewertet werden. In diesem Fall sollte man aber auch nicht von einer Likert-Skala sprechen, sondern allenfalls von »Likert-skalierten Items«.
© W. Ludwig-Mayerhofer - R. Jacob - W. H. Eirmbter | Last update: 26 Feb 2004