Mehrstufige Auswahl (Stichprobe) (engl.: Multistage Sampling)

Mehrstufige Auswahlverfahren schalten mehrere Zufallsauswahlen hintereinander – z.B. eine Klumpenauswahl und eine einfache Zufallsauswahl aus den Elementen der Klumpen –, um so die Zielpersonen auf der letzten Stufe zu ermitteln. Dabei ist die jeweils entstehende Zufallsstichprobe Auswahlgrundlage für die nächste Auswahlstufe. Mehrstufige Zufallsauswahlen werden häufig angewendet, um die Kosten von Umfragen zu verringern (das gilt zumindest für face-to-face Interviews), oder auch, wenn die Grundgesamtheit nicht genau bekannt oder nicht gut in Listen erfassbar ist. Standardanwendungsfall für mehrstufige Auswahlverfahren sind allgemeine Bevölkerungsumfragen, in denen häufig gemäß dem ADM-Design zunächst bestimmte Stimmbezirke und dann aus diesen Stimmbezirken einzelne Elemente ausgewählt werden.

Die Einheiten (Klumpen), aus denen auf der ersten Stufe ausgewählt wird, werden (meist auch im deutschen Sprachraum) als Primary Sampling Units (PSU) bezeichnet.

Literatur:

  • Heeringa, Steven G./West, Brady T./Berglund, Patricia A.: Applied Survey Data Analysis. Boca Raton, FL: Chapman & Hall/CRC Press, 2010.

© R. Jacob - W. H. Eirmbter - W. Ludwig-Mayerhofer | Last update: 21 Oct 2010