Semiotik (engl.: Semiotics)
Die Lehre von den Zeichen. Konstitutiv hierfür ist die Unterscheidung zwischen dem Zeichen (oder der Bezeichnung, oft auch Signifikant genannt) und dem Bezeichneten (auch: Signifikat, Referent). Als Begründer der S. gelten Ferdinand de Saussure und Charles S. Peirce.
Zwischen Zeichen und Bezeichnetem besteht eine Beziehung, die jedoch nicht einfach vorhanden (und auch nicht ein-eindeutig) ist, sondern hergestellt wird. Dasjenige, was die Beziehung zwischen beiden stiftet, wird als Bedeutung (auch: Vorstellung, Begriff, Inhalt, Sinn) bezeichnet. Die Beziehung zwischen Bezeichung, Bezeichnetem und Bedeutung wird oft im sog. – von Ogden & Richards erstmals 1923 vorgestellten – »semiotischen Dreieck« versinnbildlicht.
Seit Charles Morris ist anerkannt, dass Zeichen nur im Kontext ihrer Verwendung (im Falle sprachlicher Zeichen etwa durch Sprecher und Hörer) existieren und analysiert werden können. Daraus ergibt sich die heute gängige Unterscheidung zwischen Semantik, Syntax oder Syntaktik und Pragmatik.
© W. Ludwig-Mayerhofer, ILMES | Last update: 25 Dec 2006