Effektgröße, Effektstärke (engl.: Effect Size)
Anhand von Maßen der E. versucht man, normierte (also vergleichbare) Aussagen über die Größe von Unterschieden oder Zusammenhängen zu machen. Die E. ist vor allem in zwei Kontexten wichtig:
1. Bei der Planung eines Experiments oder einer anderen Studie sollte man überlegen, welcher Stichprobenumfang erforderlich ist, um einen zu erwartenden (oder als wünschenswert anzusehenden) Unterschied auch tatsächlich inferenzstatistisch absichern zu können. Dieser Unterschied ist als E. auszudrücken.
2. Nach Durchführung einer Studie sollte versucht werden, die »Bedeutsamkeit« eines Effekts abzuschätzen. Die Signifikanz ist hierfür nicht geeignet, da diese ganz wesentlich von der Stichprobengröße beeinflusst wird. Daher sollten Maße der E. angegeben werden. Ein besonders wichtiges Einsatzgebiet sind Metaanalysen, in welchen die Ergebnisse mehrerer Untersuchungen zusammengefasst werden.
Es gibt (auch aufgrund einer Vielzahl möglicher Untersuchungsdesigns) eine ganze Reihe von Maßen der E., die hier leider nicht alle angeführt werden können. Das einfachste Maß, geeignet für Unterschiede zwischen zwei Gruppen, ist Cohens d.
© W. Ludwig-Mayerhofer, ILMES | Last update: 09 Dec 2002