Transkriptionsregeln, Transkriptionssysteme (engl.: Transcription Rules)

Regeln für die Verschriftlichung (Transkription) mündlicher Kommunikation.

Je nach Ziel und Zweck der Analyse können relativ einfache (und damit vereinfachende), aber auch sehr komplexte T. zum Einsatz kommen. Wichtige Merkmale, die in T. berücksichtigt werden können, sind u. a.:

  • Lautgestalt (soll das gesprochene Wort in der Hochsprache transkribiert, soll gegebenenfalls Dialekt angedeutet, oder soll eine exakte Lautschrift verwendet werden?);
  • Anschlüsse (z. B. gleichzeitiges Reden mehrerer Personen oder wechselseitiges Sich-ins-Wort-Fallen derselben);
  • Redepausen und gegebenenfalls deren (ungefähre oder exakte) Länge;
  • Lautstärke (besonders leise oder besonders laut gesprochene Passagen);
  • Betonung;
  • Intonation (Steigen oder Sinken der Stimme);
  • Dehnungen;
  • Wortabbrüche (also nur begonnene, aber nicht vollständig ausgesprochene Worte).

Weiterhin müssen u. U. erfasst bzw. gekennzeichnet werden:

  • Unverständliche oder nicht sicher verstandene Äußerungen;
  • Parasprachliche Äußerungen wie Lachen, Stöhnen etc.;
  • u. U. weitere Merkmale der Kommunikationssituation, die für ein Verstehen der Äußerungen (bzw. der Transkription) von Bedeutung sein können (etwa Hinzukommen Dritter oder Störungen durch andere Vorgänge).

Literatur:

  • Dittmar, Norbert: Transkription. Ein Leitfaden für Forscher und Laien. Opladen: Leske + Budrich, 2000, 2. Aufl. 2004
  • Kowal, Sabine/O'Connell, Daniel C.: Zur Transkription von Gesprächen, in: Flick, Uwe/Kardorff, Ernst v./ Steinke, Ines (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2000, S. 437-446

© W. Ludwig-Mayerhofer, ILMES | Last update: 30 Dec 1999