Tortendiagramm (auch: Kuchen- oder Kreisdiagramm; engl: Pie Chart)


Diagramm zu Anzeige der Anteilswerte der Ausprägungen einer diskreten Variablen. Es ist im allgemeinen nur für Variablen mit maximal sechs oder sieben Ausprägungen geeignet. Manche Programme bieten Tortendiagramme in pseudo-dreidimensionaler Darstellung an; diese dritte Dimension ist jedoch im günstigsten Fall sinnlos und verzerrt im ungünstigsten Fall die (Wahrnehmung der) Daten.

Allgemein sollte man auf die Anwendung von Tortendiagrammen möglichst verzichten, da sie keinen Erkenntnisgewinn und nicht selten sogar Erkenntnisverluste bringen.

Im Folgenden werden zwei Beispiele gezeigt: Ein (etwas missglücktes) zweidimensionales und ein (per definitionem missglücktes) pseudo-dreidimensionales Tortendiagramm.

(Verbesserungsbedürftiges) Beispiel für ein zweidimensionales Tortendiagramm

Da einige Stücke der Torte sich in der Größe nicht oder nur wenig voneinander unterscheiden, wäre es in diesem Beispiel unabdingbar, die Stücke mit Zahlen (den Prozentwerten) zu versehen. Allerdings stelt sich dann die Frage, warum man statt des Diagramms nicht gleich einen Tabelle mit diesen Werten bringt. Diese Tabelle hätte den Vorteil, dass man nicht mühsam zwischen der Graphik und der Legende hin und her springen muss.

Tortendiagramm

Beispiel für ein pseudo-dreidimensionales Tortendiagramm
(dies ist kein schlechtes Beispiel – dieser Diagrammtyp ist als solcher schlecht)

Ein solches Diagramm zeugt fast stets von schlechtem Geschmack und/oder unreflektierter Verwendung von Grafik-Software: Die dritte Dimension ist völlig überflüssig und die Anteilswerte können in ihrer Relation zu einander kaum mehr bestimmt werden. Dass der Anteil »etwas zu viel« am größten ist, kann man ja noch erkennen, aber wie würden Sie die Reihenfolge der übrigen Stücke beurteilen? (Antwort unter der Grafik.)

3-D-Tortendiagramm

Die Stücke »viel zu wenig«, »etwas zu wenig« und »gerade richtig« sind genau gleich groß, das Stück »viel zu viel« ist noch etwas kleiner.

© W. Ludwig-Mayerhofer, ILMES | Last update: 14 Apr 2009