Nicht-reaktive Verfahren (engl.: Unobtrusive Measures)

Nicht-reaktive Verfahren versuchen, die Reaktivität von Untersuchungspersonen im Rahmen sozialwissenschaftlicher Untersuchungen durch die Erhebung von Daten zu umgehen, die Personen ohne Wissen darüber produzieren, daß sie für Sozialforscher von Interesse sind. Die wichtigsten n.-r. V. bestehen in der Analyse von ›Spuren‹, die Menschen bei ihren Handlungen hinterlassen, z.B. die Untersuchung der Abnutzung von Teppichen vor Museums-Exponaten. Auch die verdeckte, nicht-teilnehmende Beobachtung kann als n.-r. V. gewertet werden.

Literatur:

  • Bungard, W./Lück, H. E.: Forschungsartefakte und nicht-reaktive Meßverfahren. Stuttgart: Teubner, 1974
  • Webb, E. J./Campbell, D. T./ Schwarz, R. D./ Sechrest, L./Grove, J. B.: Nonreactive Measures in the Social Sciences. Boston: Houghton Mifflin, 1981

© W. Ludwig-Mayerhofer, ILMES | Last update: 30 Dec 1999