Forschungsethik (engl.: Ethics of Research)

Die ethischen, z. T. aber auch rechtlich kodifizierten Regeln, die in der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Schutz der Rechte bzw. der berechtigten Interessen der am Forschungsprozess beteiligten Personen – insbesondere der Untersuchungspersonen – befolgt werden sollten.

Dazu gehören insbesondere:

  • Teilnahme der Untersuchungspersonen i. a. nur nach informierter Einwilligung (engl.: informed consent), d. h. nach Aufklärung über den Zweck der Untersuchung sowie darüber, was mit den Daten geschehen soll, und der daraufhin erteilten Zustimmung zur Teilnahme;
  • Wahrung der Anonymität bzw. Vertraulichkeit;
  • Streben nach Vermeidung jeglicher Schädigung, die den Untersuchungspersonen aus der Teilnahme an der Forschung unmittelbar oder mittelbar erwachsen könnte.

Weitere Regeln betreffen das Verhältnis zwischen Projektleiter/-in und MitarbeiterInnen (z. B. angemessene Beteiligung letzterer an Publikationen oder sonstige Dokumentation der Mitarbeit) oder zwischen ForscherInnen und AuftraggeberInnen.

Literatur:

  • Hopf, Christel: Forschungsethik und qualitative Forschung, in: Flick, U./von Kardorff, Ernst/Steinke, Ines (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2000, S. 589-600
  • Sieber, J. E.: Planning Ethically Responsible Research. A Guide for Students and Internal Review Boards. Newbury Park: Sage, 1992

© W. Ludwig-Mayerhofer, ILMES | Last update: 30 Dec 1999