Sekundäranalyse (engl.: Secondary Data Analysis)

Die Auswertung (Analyse) von Daten durch Forschende, die nicht an der Erhebung oder anderweitigen Generierung dieser Daten beteiligt waren. Daten aus standardisierten Erhebungen, insbesondere aus Surveys, werden bereits seit Jahrzehnten von den Primärforschenden über Datenarchive, heutzutage insbesondere über Forschungsdatenzentren, für solche Sekundäranalysen zur Verfügung gestellt. Aber auch im Bereich der qualitativen Sozialforschung gibt es Diskussionen über den möglichen Sinn und Nutzen sowie die Realisierbarkeit von Sekundäranalysen (siehe z.B. das hier (hoffentlich) downloadbare Papier des RatSWD).

Heute werden immer mehr Datensätze von Sozialwissenschaftler:innen erzeugt mit dem Auftrag, diese der Scientific Community zur Verfügung zu stellen, also nicht primär, um eigene Fragestellungen zu verfolgen. Ein Beispiel hierfür ist das Nationale Bildungspanel (NEPS). In solchen Fällen ist die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundäranalyse schwierig oder wohl eher hinfällig.

© W. Ludwig-Mayerhofer, ILMES | Last update: 12 Dec 2020