Mikrozensus

Vom Statistischen Bundesamt jährlich durchgeführte Haushaltsstichprobe, wobei rund 1% der Haushalte erfaßt werden. Daraus ergibt sich ein N von rund 800.000 Befragungspersonen in ca. 350.000 Haushalten. Grundgesamtheit ist die Wohnbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. Die Befragten sind zur Teilnahme gesetzlich verpflichtet. In mehrjährigen Abständen werden in der Erhebung weitere Daten erhoben, meist auf freiwilliger Basis und häufig in kleineren Unterstichproben. Aufgrund der Stichprobengröße und der hohen Ausschöpfung von ca. 97 Prozent kann der Mikrozensus trotz des eingeschränkten Fragenprogramms für bestimmte Fragestellungen eine wichtige Datenquelle darstellen (Lüttinger 1999; siehe auch Schimpl-Neimanns 2002 für einen Überblick über die bis dato vorliegenden Anwendungen).

Datensätze des Mikrozensus bzw. Teile derselben sind seit 1987 für wissenschaftliche Zwecke zugänglich, so etwa über die Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter auf Bundes- und Landesebene.

Literatur:

  • Lüttinger, Paul (Hrsg.): Sozialstrukturanalysen mit dem Mikrozensus (ZUMA-Nachrichten Spezial, Band 6), ZUMA: Mannheim, 1999
  • Schimpl-Neimanns, Bernhard: Anwendungen und Erfahrungen mit dem Scientific Use File des Mikrozensus. Mannheim: ZUMA, 2002.

© W. Ludwig-Mayerhofer - R. Jacob - W. H. Eirmbter | Last update: 27 Jul 2002