Analysemethoden, statistische (engl.: Methods of Statistical Analysis, Statistical Analysis Methods)

Verfahren der Datenanalyse mit dem Ziel der Beschreibung und ursächlichen Erklärung von Merkmalen und Merkmalszusammenhängen. Dabei ist zunächst zentral die Unterscheidung zwischen deskriptiver Statistik und Inferenzstatistik: Erstere betrachtet die Daten wie sie vorliegen, vernachlässigt also die Frage, ob die Daten aus einer Stichprobe stammen, von der nicht ohne weiteres auf die Grundgesamtheit geschlossen werden kann; letztere befasst sich genau mit diesem Problem des Schlusses von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit.

Weiterhin lassen sich Verfahren danach unterscheiden, wie viele Variablen in die Analyse einbezogen werden: Bei univariaten Analysen wird nur eine Variable betrachtet; diese Analysen dienen vor allem dazu, einen Überblick über die Verteilung von Merkmalsausprägungen oder statistische Kennwerte zur Beschreibung eindimensionaler Verteilungen zu liefern (siehe Univariate Statistiken). Bivariate Analysen untersuchen Zusammenhänge zwischen zwei Variablen, multivariate Analyseverfahren zwischen mindestens drei.

Man kann ferner zwischen strukturentdeckenden und strukturprüfenden Verfahren unterscheiden. Bei ersteren ist das Ziel, Muster in einer größeren Zahl von Variablen zu finden, die sich auf dahinterliegende (nicht direkt beobachtbare) Faktoren, Eigenschaften oder Gruppenzugehörigkeiten zurückführen lassen. Zu diesen Verfahren gehören die Clusteranalyse, die explorative Faktorenanalyse oder die (hier nicht dargestellte) Korrespondenzanalyse. Bei den strukturprüfenden Verfahren sollen dagegen vermutete Zusammenhänge überprüft werden; in den Sozialwissenschaften geschieht dies in der Regel durch Regressionsmodelle wie die lineare Regression oder die logistische Regression und vergleichbare Verfahren.

© R. Jacob - W. H. Eirmbter - W. Ludwig-Mayerhofer | Last update: 31 Dec 2016