Leitfadeninterview

Ein Interview, das das zu erhebende Thema zwar in Form eines Leitfadens vorstrukturiert (der je nach Forschungszweck sehr grob- bis feinmaschig, sehr allgemein bis sehr konkret sein kann), im allgemeinen aber auf standardisierte Fragen und vor allem auf standardisierte Antwortvorgaben verzichtet. Auch soll dem Leitfaden im allgemeinen nicht sklavisch gefolgt werden; er ist vielmehr im Abhängigkeit vom Interviewverlauf flexibel zu handhaben. Insbesondere darf der Leitfaden nicht zum Anlass genommen werden, der Reihe nach nur die verschiedenen Themen »abzuhaken« (sog. Leitfadenbürokratie, siehe Hopf 1978); vielmehr geht es (auch) im L. darum, offen zu sein für die Perspektive der befragten Person, für Neues, Ungereimtheiten, usw.

Literatur:

  • Hopf, Christel: Die Pseudo-Exploration – Überlegungen zur Technik qualitativer Interviews in der Sozialforschung, in: Zeitschrift für Soziologie 7, 1978, S. 97-115

© W. Ludwig-Mayerhofer, ILMES | Last update: 30 Dec 1999