Geschichtete Auswahl (Stichprobe) (engl.: Stratified Sampling)

Bei geschichteten Auswahlen wird die Grundgesamtheit in verschiedene Gruppen oder Schichten unterteilt, die hinsichtlich eines Merkmals homogen sind (z. B. in Personen jungen, mittleren und höheren Alters oder deutsche, griechische, italienische, spanische und türkische Staatsangehörige). Dabei ist darauf zu achten, dass jedes Element der Grundgesamtheit zu genau einer Schicht gehört. Danach werden per Zufallsauswahl Elemente aus jeder Schicht gezogen.

Entsprechen diese Stichproben in ihrer Größe den jeweiligen Anteilen der Schichten in der Grundgesamtheit, bezeichnet man die Auswahl als »proportional geschichtet«, weichen die Fallzahlen der jeweiligen Stichproben dagegen von diesen Anteilen ab, spricht man von »disproportional geschichteten Auswahlen«.

Der Vorteil der Schichtung liegt einmal in einem Präzisionsgewinn: Hinsichtlich des Schichtungsmerkmals besteht in der Stichprobe keine zufällige (durch das Auswahlverfahren bedingte) Streuung mehr. Zum anderen ist die Schichtung – vor allem die disproportionale S. – häufig erforderlich, um von bestimmten Gruppen überhaupt ausreichend große Fallzahlen in der Auswahl zur Verfügung zu haben.

Literatur:

  • Heeringa, Steven G./West, Brady T./Berglund, Patricia A.: Applied Survey Data Analysis. Boca Raton, FL: Chapman & Hall/CRC Press, 2010.

© R. Jacob - W. H. Eirmbter - W. Ludwig-Mayerhofer | Last update: 21 Oct 2010